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Rechtsschutzversicherung für Vermieter
Nicht bezahlte Mieten, eine nicht akzeptierte Mieterhöhung, eine vom Mieter vorgenommene Mietkürzung wegen vermeintlicher Wohnungs-Mängel – das sind nur ein paar Beispiele von vielen, warum es bei Mietverhältnissen schnell zum Rechtsstreit kommen kann. In der Bundesrepublik gibt es jedes Jahr etwa 227.000 Verfahren wegen Mietsachen. Sie gehören zu den häufigsten rechtlichen Auseinandersetzungen. Aus diesen Zahlen wird deutlich, dass ein guter Vermieterrechtsschutz für Vermieter wichtig sein kann.
Wann ist ein Vermieterrechtsschutz sinnvoll?
Wenn „in großem Stil“ vermietet wird und mehrere Mietverträge gleichzeitig bestehen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es irgendwann auch zu Auseinandersetzungen mit Mietern und zum Rechtsstreit kommt. Dann macht ein entsprechender Versicherungsschutz Sinn. Wer dagegen nur vorübergehend vermietet oder lediglich eine einzelne Wohnung im Angebot hat, sollte sich überlegen, ob er den Versicherungsschutz benötigt. Das Risiko, mit einem Mieter in einen Rechtsstreit zu geraten, ist den laufenden Kosten des Vermieterrechtsschutzes gegenüber zu stellen.
Grundsätzlich gilt: Vermieter können das Klage-Risiko selbst begrenzen, indem sie Mieter sorgfältig auswählen und dabei nicht nur auf „Zahlen, Daten, Fakten“ achten, sondern auch ihre Menschenkenntnis sprechen lassen. Häufig ist dies allerdings nicht ganz einfach.
Wie passt der Vermieterrechtsschutz in die Rechtsschutzversicherung?
Rechtsschutzversicherungen sind üblicherweise modular aufgebaut. Das heißt: der Versicherungsnehmer kann sich seinen Versicherungsschutz nach Bedarf selbst zusammenbauen. Üblich sind die Bausteine Privatrechtsschutz und Verkehrsrechtsschutz. Der Vermieterrechtsschutz kann als weiterer Baustein hinzukommen.
Alle drei Versicherungsbausteine sind auch als einzelne, eigenständige Versicherungen vereinbar – für den Vermieterrechtsschutz gilt dies allerdings nicht immer. Der Eigentümerrechtsschutz kann dagegen nicht als eigenständige Versicherung abgeschlossen werden. Das ist wie beim Arbeitsrechtsschutz. Er ist nur in Verbindung (mindestens) mit dem Privatrechtsschutz möglich.
Vermieterrechtsschutz integrieren
Bei bestehendem Rechtsschutz macht es Sinn, den Vermieterrechtsschutz als Zusatzbaustein zu integrieren und keine eigene Versicherung abzuschließen. Es erleichtert bei Versicherungsfällen die Regulierung, weil immer mit dem gleichen Versicherungspartner interagiert werden muss.
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Welche Leistungen bietet der Vermieterrechtsschutz?
Bezüglich der Leistungen beim Rechtsschutz für Vermieter gibt es eine erhebliche Bandbreite. Mancher Versicherer bietet hier Basis-, Komfort- und Prämientarife oder vergleichbare Abstufungen. Als Grundleistung ist immer die Übernahme von Anwalts- und Verfahrenskosten im Zusammenhang mit Mietstreitigkeiten vorgesehen.
Erweiterte Leistungen umfassen zum Beispiel:
- Übernahme von Anwaltskosten auch außerhalb eines Gerichtsverfahrens
- Kostenübernahme bei Mediationen (außergerichtlichen Streitschlichtungen nach Regeln)
- Rechtsschutz beim Streit mit Handwerkern und Service-Firmen
- Mietbezogenes Forderungsmanagement und Mietinkasso-Leistungen
- Kostenübernahme im Zusammenhang mit Vollstreckungstiteln und Mieträumungen
- Mietausfallschutz durch eine Mietausfallversicherung als Zusatzbaustein
Welche Zahlungen leistet der Vermieterrechtsschutz?
Der Versicherungsschutz unterscheidet sich bezüglich seiner Funktionsweise nicht von sonstigem Rechtsschutz. Das heißt: die Versicherung übernimmt Kosten für:
- die Vertretung durch einen Rechtsanwalt,
- das Gerichtsverfahren,
- Zeugen, Sachverständige und Gutachter,
- die Gegenseite, wenn diese im Verfahren dem Vermieter auferlegt werden.
Erklärvideo: Das sollten Sie über den Vermieterrechtsschutz wissen
Wie werden die Kosten berechnet?
Die Höhe der Versicherungsprämien hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Miethöhe: Eine wesentliche Einflussgröße ist naturgemäß die Miethöhe (Bruttojahresmiete). Diese ist u. a. für den Streitwert eines Verfahrens relevant, der wiederum die Anwalts- und Gerichtskosten beeinflusst.
- Anzahl Wohneinheiten: Daneben spielt auch die Anzahl der vermieteten Wohneinheiten eine wichtige Rolle, weil die Wahrscheinlichkeit eines Rechtsstreits mit der Zahl der Mietverhältnisse steigt.
- Zusätzliche Räume: Werden Gewerberäume, Garagen oder sonstige Räume/Nebengebäude zusätzlich vermietet und soll der Versicherungsschutz auch hier gelten, wird das mit einem Aufschlag berücksichtigt.
- Selbstbehalt: Ein vereinbarter Selbstbehalt wirkt sich dagegen beitragsmindernd aus. Weniger zahlt man teilweise auch, wenn man eine jährliche statt monatliche Prämienzahlung wählt.
- Deckungssumme: Schließlich hat auch die Deckungssumme Einfluss auf die Prämie. Je höher sie ist, desto höher ist in der Regel der Versicherungsbeitrag.
- Erweiterte Leistungen: Erweiterte Leistungen im Rahmen von Komfort- oder Premium-Tarifen werden extra bepreist. Hierfür gelten zum Teil andere Kalkulationsgrundlagen.
Beispiel: Kosten Vermieterrechtsschutz
Ein Standard-Vermieterrechtsschutz für fünf Wohneinheiten mit 50.000 Euro Mieteinnahmen p.a. und 150 Euro Selbstbehalt kostet etwa zwischen 800 Euro und 2.500 Euro im Jahr. Bei einer Wohneinheit liegt die ungefähre Beitrags-Bandbreite zwischen 150 Euro und 250 Euro p.a.
Kann der Vermieter die Versicherungsprämie auf den Mieter umlegen?
Die Prämie für den Vermieterrechtsschutz zählt nicht zu den umlagefähigen Nebenkosten und kann daher auch nicht auf diese Weise auf den Mieter abgewälzt werden. Andere Ausgaben wie die Beleuchtung oder die Müllabfuhr muss hingegen der Mieter über die Nebenkosten zahlen.
Die richtige Deckungssumme
Bei der Vereinbarung einer Deckungssumme gelten mindesten 300.000 Euro als allgemeiner Richtwert. Damit ist sichergestellt, dass in den allermeisten „gängigen“ Mietverfahren eine Deckung der Kosten gegeben ist.
Was gilt bei Wartezeiten und Selbstbeteiligung?
Es ist üblich, dass bei Rechtsschutzversicherungen Wartezeiten vereinbart werden. Das gilt auch beim Vermieterrechtsschutz. Üblicherweise beträgt die Wartezeit drei Monate, bei einzelnen Tarifbausteinen über den Basisschutz hinaus manchmal auch sechs Monate.
Die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung ist beim Vermieterrechtsschutz sehr gängig. Der Selbstbehalt bewegt sich in Größenordnungen von 50 Euro bis 500 Euro. Manche Versicherer bieten auch Vermieterrechtsschutz ohne Selbstbeteiligung. Je höher der Selbstbehalt, umso niedriger fällt die Versicherungsprämie aus und umgekehrt. Bei einem Rechtsstreit macht der Selbstbehalt nur einen geringen Teil der Verfahrenskosten aus. Da Miet-Rechtsstreitigkeiten in der Regel kein „Dauerzustand“ sind, bedeutet die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung meist eine Ersparnis.
Vermieterrechtsschutz vergleichen und Testergebnisse
Auch wenn die Einflussfaktoren, die die Prämie bestimmen, überall gleich sind – jeder Versicherer kalkuliert anders. Daher gibt es beim Vermieterrechtsschutz selbst bei gleichartigen Leistungen erhebliche Unterschiede. Vergleiche lohnen sich aber nicht nur im Hinblick auf den Preis. Schon aus der Übersicht wird deutlich, dass der Leistungsumfang erheblich variieren kann. Bei der Versicherungsauswahl sollte daher immer darauf geachtet werden, was die Versicherung tatsächlich bietet und was nicht.
Sie können dazu gerne unseren kostenlosen Tarifrechner nutzen oder unsere Experten fragen. Wir sind unter der Woche zwischen 9 und 18 Uhr unter 030 – 120 82 82 8 oder unter kontakt@transparent-beraten.de erreichbar.
Aktuelle Testergebnisse 2019
Hilfreich bei der Versicherungswahl können auch Testergebnisse ein. Tests, die sich ausschließlich mit dem Vermieterrechtsschutz befassen, wurden nicht gefunden. Hinweise liefert eine Untersuchung der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV). Diese hat 2019 Rechtsschutzversicherungen geprüft. Dabei bewertete sie auch die Punkte „Wohnen“ und „Vermietung“. Fast alle getesteten Rechtsschutzversicherungen bieten entsprechende Versicherungen an. Die Leistungen für Mieter und Vermieter sind dabei sehr gut, lautet das Fazit der DtGV.
Nicht bekannt gab das Testinstitut hingegen, welche Versicherung im Bereich Wohnrecht am besten bewertet wurde. Die Testsieger über alle Tarif-Szenarien „Privat“, „Beruf“, „Verkehr“, „Wohnen“ und „Vermietung“ hinweg sehen Sie in der Tabelle (Quelle):
Teilkategorie | Sieger |
Tarife & Konditionen | Concordia |
Transparenz & Komfort | Badische Versicherungen & wgv |
Kundendienst | Advocard Rechtsschutz |